Ein Beitrag zur Geschlechterthematik
Auf Augenhöhe zu einander aufschauen
Ein Beitrag zur Geschlechterthematik – Auf Augenhöhe zueinander aufschauen
In den siebziger Jahren trugen Feministinnen lila Latzhosen und hatten rot gefärbte Haare. Das sah offenbar so furchtbar aus, dass es noch heute zu einem Unbehagen führt, wenn das Wort „Feministin“ fällt. Außerdem hatten die Feministinnen vor lauter Wut immer etwas furchtbar Intensives an sich und verdarben garantiert die gute Laune, geschweige denn war ein Anreiz zu einer tieferen Auseinandersetzung gegeben. Und dann verfügten sie auch noch über eine besonders feine Wahrnehmung und warfen arglosen Männern aus heiterem Himmel ständig schreckliche Dinge vor, wenn die doch nur versucht hatten, nett zu sein.
Fünfzig Jahre später: Fahrrad-Kuriere, die sich die Beine rasieren, geschirrspülende Väter in der Werbung „Powerfrauen“, „Neue Väter“, die Windeln kaufen, Politiker, die emsig „Wählerinnen“ sagen, Frauen mit Beruf und Kind, jede zweite Woche ein Karriere-Special in den Frauenmagazinen und richtige Heldinnen im Film, die nicht bloß Frauen als Aufputz an der Seite des Hauptdarstellers.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde viel für Frauen erreicht. Das Frauen Thema wurde auch unbeschwerter, aber das heißt sicher nicht, dass jetzt immer überall alles gut ist. Je instabiler die globalen Rahmenbedingungen und unsicherer die Berufswelt, umso mehr entsteht das Bedürfnis nach einer soliden Privatsphäre. Der Trend zum Lebensstil ist konservativ. Studien untermauern, dass der Großteil der 15-18 Jährigen ein traditionell, konservatives Familienbild haben – Heirat mit inbegriffen. Die Journalistin Angelika Hager (Polly Adler) verwendet bereits Begriffe wie „Retroweibchenalarm!“ Es werden Gedanken laut, wie wir die kommende Generation vor einem unbewussten Rückfall in tradierte Rollenbilder bewahren. Auch der Kabarettist Günther Paal (Gunkl) sieht die Situation zwischen den Geschlechtern, „noch lange nicht so stabil wie uns das vorkommt.“
Jeder Mensch hat das Recht auf die Entwicklung seines höheren Selbst. Dieser Vortrag versteht sich als Beitrag zu einem respektvollen, konstruktiven und vor allem liebenswerteren Umgang, hin zu einem wahrhaften MITEINANDER im Sinne einer GEMEINSAMEN Zukunft von Männern und Frauen auf Augenhöhe.
Christina Prisching,
Ökonomin und Vertreterin des Radikalen Konstruktivismus, ist am 23. Oktober 1972 in Bad Aussee geboren. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Graz und San Francisco/Berkeley, arbeitete sie im Gesundheitsbereich und in der Energiewirtschaft. Diese praktischen Österreich spezifischen Branchenerfahrungen wurden 2003 theoretisch mit der Promotion im Bereich Risikomanagement (Karl-Franzens Universität Graz) und 2005 mit dem Abschluss zur akademischen Krankenhausmanagerin (Wirtschaftsuniversität Wien) untermauert. 2010 erfolgte eine Vertiefung im Bereich der Wirtschaftspädagogik (Wirtschaftsuniversität Wien).
Ihr gesammeltes Know How mündete in den letzten 6 Jahren in einem wissenschaftlichen Projekt, dass sich mit der Entwicklung eines Modellstaates, der sich mit aktuellen volkswirtschaftlichen Fragestellungen lösungsorientiert auseinandersetzt. Natürlich ist ein wichtiger Teilbereich, der Sichtweise einer Geschlechterthematik auf Augenhöhe gewidmet.
Termin Details
Datum, Uhrzeit | 10.04.2018, 19:00 |
Ort | Parcademy, Erdbergstraße 10, 1030 Wien |